Theater und Sport – ein besonderer Workshop

Regisseur Grzegorz Szlanga gibt Tipps an die Theatergruppe weiter

Was ist das wichtigste bei einer Theateraufführung? Die Emotion! Und damit ein für die Bühne wirksames Gefühl entstehen kann, muss ein Konflikt vorhanden sein. Davon ist der Regisseur Greg Szlanga überzeugt, und diese Überzeugung vermittelte er den elf Schülerinnen der Decker-Theatergruppe, die sich zu einem Workshop bei ihm angemeldet hatten.

In eingängigen Beispielen zog er Parallelen zwischen Sport und Theater (oder Kunst im Allgemeinen). So leuchtete es ein, dass einem das Zuschauen bei einem Volleyballspiel mehr Spaß macht, wenn man über Hintergrundwissen verfügt, also z. B. die Regeln kennt, und wenn man sich mit einer Mannschaft identifiziert, also Emotionen investiert. Ebenso sei es bei einer Theateraufführung. Außerdem betonte Greg Szlanga, man dürfe beim Spielen nicht ins Informieren verfallen, also nicht nur da stehen und Text aufsagen, sondern der Text müsse mit der Emotion verknüpft sein, die die Figur überhaupt zum Sprechen bringt.

Im Anschluss an die theoretischen Ausführungen forderte Szlanga die Schülerinnen auf, in Kleingruppen einen alltäglichen Konflikt in einem Wortwechsel niederzuschreiben und diesen dann als ein- oder zweiminütigen Videoclip mit dem Handy zu filmen bzw. sich filmen zu lassen.

Auch diese Übung war aufschlussreich für die Spielerinnen, denn sie erkannten beim Ansehen der kurzen Clips, welche Fehler sie gemacht hatten, wo der Gesichtsausdruck oder die Geste nicht recht überzeugte. So wurden zwei oder drei weitere Aufnahmen gemacht und jeweils die Verbesserungen begutachtet.

Die Schülerinnen bedankten sich abschließend für den hilfreichen Workshop, der ihnen bei den Spielprojekten in den kommenden Schuljahren noch nützlich sein wird.

 

Greg Szlanga ist ein polnischer Regisseur und Kinderbuchautor. Er ist Theaterberater am Kulturzentrum von Chojnice (nahe Danzig) und leitet außerdem die Theatergruppe „Projekt 41“, die nicht nur auf der Bühne des Kulturzentrums, sondern auf Gastspielreisen in mehreren polnischen Städten erfolgreich ist.

In den vergangenen Jahren betreute er zwei DJDS-Theaterprojekte („Oskar und die Dame in Rosa“/2019 und „Der Herr der Fliegen“/2023) und hielt immer wieder Workshops bei uns sowie an anderen Amberger Schulen und auch Fortbildungen für Oberpfälzer Lehrkräfte.

Die Verbindung zu ihm wurde im November 2011 bei einer Comenius-Projektwoche in Polen geknüpft.

Text und Bilder: rip

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