Das  Amberger „Bergfest“ begann diesmal Ende September

Musical im Rahmen des 185. Jubiläums

Die Dr.-Johanna-Decker-Schulen werden 185 Jahre alt! Das ist vielleicht nicht gerade eine „kugelrunde“ Zahl, aber diese lange Schulgeschichte ist dennoch ein Grund zu feiern!

Deshalb fand vom 30. September bis 4. Oktober 2024 eine Festwoche statt, deren Höhepunkt zweifelsohne das Musical „Berfest“ war. Die Texte stammen aus der Feder der beiden Lehrkräfte Katja Specht und Regina Graf. Am Montagabend fand die Premiere in der Turnhalle statt. Weitere Aufführungen gab es am Dienstag- bzw. Mittwochabend und am Freitagvormittag für Grundschul- und Unterstufenklassen.

Schulleiter Hans Kistler sprach bei der Begrüßung von einem „Mammutprojekt“, das noch lange bei den Mitwirkenden nachhallen wird. Ziel der Schule sei es, nicht nur zu fördern, sondern auch zu fordern, wenn man schon ein gutes Niveau erreicht hat: Viele begabte Schülerinnen haben mit diesem Musical die Chance, ihr Können zu zeigen. Bei der Begrüßung gab es den Tipp, genau aufzupassen, da die Handlung etwas verzwickt sei: Marie, die Tochter der Brauereifamilie Bergmeier, erfährt von ihrem Vater, dass sie möglichst bald den traditionsreichen Familienbetrieb übernehmen und weiterführen soll. Allerdings denkt Bergmeier Senior auch mit ein bisschen Sorge an den Ruhestand: Denn seine Frau möchte mit ihm auf die Seychellen fliegen.  Maries Loyalität zur Familie wird auf eine harte Probe gestellt, da sie ein äußerst interessantes Job-Angebot in Paris bekommt: Der bekannte Social-Media-Star S. Olivier – den die Amberger seit seiner Jugend als Oliver Schlothuber aus der Landjugendgruppe St. Georg kennen – will ihr die große weite Welt zeigen und betont, dass es für ihn gar kein Problem sei, bei seinem ohnehin großzügig angebotenen Monatsgehalt noch einen Tausender drauf zu legen. Ein Wiedersehen gab es für Marie auch mit ihrer ehemaligen arroganten Mitschülerin Jaqueline, die jetzt Fitness-Influencerin ist. Diese hat den „Nonnenbunker“ nach der 10. Klasse verlassen, denn wer braucht schon Abitur, wenn es TikTok gibt. Die Rollen waren doppelt besetzt und so wurde bei den verschiedenen Aufführungen gewechselt. Eine Hauptrolle hatten: Paula Kneißl, Eva Maria Kleber, Sophia Englhardt, Maria Piehler, Luisa Viehauser Klara Urmann, Franziska Luig, Lina Schmalzl, Luzie Kick, Sanije Jakrouy, Alexandra Rühr, Franziska Grädler, Greta Gleißner, Olivia Dunn, Hanna Müllner, Mia Ströhl und Eva Wasner.

Die Pause wurde mit einem Werbespot auf der Leinwand eingeläutet. Marie ist auf ihren eingängigen Slogan stolz: „Kurfürstenbräu – immer ein Genuss! Egal, ob es hell oder dunkel ist.“

Am Musical wirkten unter der Gesamtleitung von Oberstudienrat Thomas Pöller über 100 Schülerinnen und zwölf Lehrkräfte inklusive Schulleiter Hans Kistler mit. Einige Schülerinnen waren mehrfach aktiv: In der Bigband, im Chor unter der Leitung von Regina Fibich-Wiesneth bzw. Franz Hanauska und auch als Tänzerin – gecoacht von Katja Al… – pardon – Specht. Florian Hackl betreute die Schauspieler. Die ersten Proben fanden bereits vor einem Jahr statt, Ende Juni begann die intensive Phase. Darüber waren die Lehrerkollegen nicht immer begeistert, weil in vielen Stunden vier oder fünf Schülerinnen gefehlt haben und Leistungsnachweise erschwert wurden. Etliche Sonderschichten fanden bis in den späten Nachmittag hinein – und auch am Samstag –  statt. Der enorme zeitliche Einsatz hat sich gelohnt. Nicht nur die Ton- und Bühnentechnik mit Unterstützung von Sebastian Wedel war professionell, sondern auch alle Mitwirkenden: Gut zwei Stunden lang wurden die Gäste mit einer beeindruckenden und kurzweiligen Show unterhalten. Am Ende gab es Standing Ovations und langen, donnernden Applaus vom Publikum. Thomas Pöller, der viel Herzblut in dieses Musical gesteckt hatte und beim Schlusslied am Schlagzeug saß, war die Erleichterung über die gelungene Premiere deutlich anzusehen.

Für die Bewirtung in der Pause sorgte die Fachschaft Ernährung und Gesundheit sowie engagierte Elternbeiratsmitglieder, Schülerinnen und Lehrkräfte als „Mundschenke“: Stilecht gab es wie beim „echten“ Bergfest Bratwürste, Käse und Brezn. Das Bier mit dem „185-Jahre-Etikett“ war übrigens kein Kurfürstenbräu, sondern wurde von der Brauerei Kummert geliefert.

Text: Simone Kurbjuweit, Bilder: Andreas Karl und Hendrik Rosenboem

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